Exkursion der Teilzeitschule Hauswirtschaft
Öko - bringt's das?

Die Ferkel hatten es den Studierenden angetan: biologisch gehalten, kuschelig auf Stroh, gemeinsam mit der Muttersau in einer Box, inklusive "Ferkel-Zimmer" mit Wärmelampe. Was wirklich dran ist an "Öko", lernten die Studierenden der Teilzeitschule Hauswirtschaft auf ihrer Exkursion im Herbst 2018 zur Ökoakademie Kringell.
Referent Matthias Lippl erläuterte, dass Ökoschweine mehr Platz hätten, Stroheinstreu und einen Auslauf nach draußen. Er sieht Öko nicht immer als Vorteil. Zum Beispiel würden mehr Ferkel von der Muttersau erdrückt, wenn sie nicht fixiert seien wie bei der konventionellen Ferkelproduktion. Daher wirke die Zucht auf das Merkmal "fürsorgliche Muttersau" hin.
Arbeit hat ihren Preis
Die Fütterung von Bio-Tieren erfolgt nach Lippls Aussage möglichst über eigens produziertes ökologisches Futtermittel. Chemisch-mineralisch hergestellte Düngemittel seien verboten, da leicht lösliche Mineralstoffe die Tätigkeit und das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Boden störten und sehr energieintensiv in der Herstellung seien. Unkraut und Schädlinge würden bei Öko mechanisch bekämpft – das bedeute viel Arbeit. Kein Wunder also, dass Öko seinen Preis habe.
Weniger Milchleistung, höherer Milchpreis
Bei den Ökokühen fiel den Studierenden auf, dass sie nicht die hohe Milchleistung haben wie konventionelle. Es wird auch bewusst nicht "das letzte aus dem Tier rausgeholt" – für das Tierwohl. Ein anderer Grund ist, dass durch die für Öko zugelassenen Futtermittel eine maximale Milchleistung schwer zu erreichen ist. Vorteil von Öko ist aber der hohe Milchpreis. Derzeit läuft im Ökozentrum ein Versuch, dass Milchkühe in der warmen Jahreszeit ausschließlich auf der Weide gehalten werden. "Die Ergebnisse sind erstaunlich gut", sagte Christian Ofenbeck, der für die Rinder zuständig ist. Eine Besonderheit bei den Kälbchen sei in Kringell die "ad libitum"-Fütterung: Joghurt stehe den Kälbern immer zur Verfügung. Joghurt deswegen, weil Milch zu schnell verderben würde.
Geschmackstest
Thomas Lehner vom Öko-Fachzentrum des AELF Deggendorf informierte die Studierenden noch über Ökobasics. Er hat schon des Öfteren Geschmackstests durchgeführt mit drei Buttersorten: Öko, konventionell und billigst, konventionell und hochpreisig. Bei Verkostungen können die Sorten nach seiner Aussage richtig zugeordnet werden, d.h. Ökoprodukte würden nicht nur anders produziert, sondern schmeckten auch oft anders.
Ebereschen-Gelee und Rosensalz
Besondere Freude bereitete den Studierenden der letzte Unterrichtsteil. In der Ökoversuchsküche wurde Ebereschen-Gelee und Rosensalz hergestellt.
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