12-tätiges Seminar in Franken, Oberpfalz und Niederbayern
Fit für Urlaub auf dem Bauernhof

"Jede Sterne-Klasse ist gefragt – egal ob drei, vier oder fünf Sterne", so Patrizia Schwägerl (Touristik Agentur Ostbayern), die die Sterneklassifizierung für Betriebe durchführt, "wichtig ist, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis passt." Schwägerl ist eine der Referenten, die ans Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen gekommen sind, um Urlaub-auf-dem-Bauernhof (UadB)-Anbieterinnen und -Anbieter fortzubilden.

Christine Seidl vom AELF Regen und Beate Peter vom AELF Abensberg-Landshut hatten zu dem zweitätigen Seminar im März 2024 eingeladen – Gestaltung des Angebots, Einrichtung und Ausstattung sowie Kommunikation mit dem Gast waren die Schwerpunkte.

Die weiteren zehn Seminartage sind an anderen Orten in Nordbayern und der Oberpfalz. Wie sich in der Vorstellungsrunde zeigte, gibt es zurzeit bei vielen UadB-Betrieben einen Generationswechsel und auch junge Neueinsteiger, die ihrem Hof eine Neuausrichtung geben wollen.

Urlaub ist ein Gefühl - fürs Marketing nutzen!

"Arbeiten Sie mit Gefühlen und Stimmung", war ein Tipp von Schwägerl. „Urlaub ist Gefühl und damit muss man werben“. Nach wie vor am wichtigsten sei die Mund-zu-Mund-Propaganda. Ohne gute Homepage geht heutzutage natürlich gar nichts mehr. Eine Profi-Homepage muss es sein, aber trotzdem sollte es möglich sein, dass man als UadB-Betreiber selbst was ändern kann. Schnell mal ein jahreszeitlich passendes Stimmungsbild reinstellen, muss drin sein. Wer sich für Sterne klassifizieren lassen möchte, nehme sich den Kriterienkatalog zur Hand und kann seinen Betrieb entsprechend ausstatten. Im Vergleich zu früher gibt es jetzt auch Punkte für Nachhaltigkeit.

"Plane lange, baue kurz!" - Einrichtung und Ausstattung

Beate Peter referierte zur Ausstattung von Ferienunterkünften. "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck! – die Hofzufahrt und der Gesamteindruck sind entscheidend." Wer ist unsere Zielgruppe? Was wollen unsere Gäste? "Jahrgang 1964 war der geburtenstärkste Jahrgang in Deutschland und sie alle gehen die nächsten Jahre in Rente", meint Peter als Hinweis für eine baldige Kundschaft.

Energiesparende Technik einsetzen, Arbeitsabläufe rationalisieren, leicht zu reinigende Materialien und vieles mehr muss man im Vorfeld bedenken, was den Betriebszweig letztendlich auch wirtschaftlich macht. "Plane lange, baue kurz!" sollte das Motto sein. Sabrina Vielreicher kam als Spezialistin für Beleuchtung und Fußbodenbeläge. Lichteffekte spielen eine große Rolle sowie auch die Lichtfarbe. Gelb für die Gemütlichkeit, blau für Konzentration und Arbeit.

Als letzte Einheit ging es am ersten Tag zum Harlachberg. Anneliese Kraus erzählte aus ihrem reichen Erfahrungsschatz für geschmackvolle und kreative Einrichtung und Gästebewirtung, wovon alle ganz begeistert waren.

Kommunikation mit dem Gast - ein großes Thema mit Herzblut

Was ist Ihnen wichtig bei Gästeanfragen?, Was beachten Sie bei der Ankunft?, Was beachten Sie bei/nach der Abreise? – am zweiten Tag ging es um die richtige Kommunikation mit dem Gast. Viele Ideen kamen zusammen bei der Pinwand-Wanderung.

Vermarktung der Region zeitgemäß

Aus der Praxis berichtete Claudia Kraus, die selbst die Luxus-Chalets "Beim Wartner" in Teisnach sehr erfolgreich betreibt. "E-Mails müssen schnell beantwortet werden – der Gast mag nicht warten." Kraus versteht es auch, dem Gast gute Gefühle zu vermitteln und es dem Gast angenehm zu machen. Die stimmungsvolle Holz-Postkarte, Tipps für Ausflüge und vieles mehr.

Das Herzblut, mit dem Kraus ihr Angebot betreibt, merkt man ihr an: "Ich mache alles so, wie ich es möchte im Urlaub." Ein Körbchen mit Weißwurstfrühstück, ein Tipp für den guten Glas-Einkauf einen Schubser für die kleine Wanderung – Kraus vermarket die Region. Alles, was regional besonders ist, zieht und schätzen die Gäste! Zertifikate wie z. B. Umweltpakt Bayern, Naturgarten demonstrieren Nachhaltigkeit.

Tue Gutes und sprich darüber - ein Spruch der noch immer gilt:

Soziale Medien wie Facebook und Instagram gehören heute selbstverständlich mit dazu.

Forsetzung folgt - das Ziel ein fertiges Betriebskonzept

Nach den zwei Tagen am AELF Regen geht es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Folgewoche nach Franken. Am Ende der zwölf Tage wird jede/r ein fertiges Betriebskonzept in der Hand halten!