Runder Tisch - Forstexperten tauschen sich zum Borkenkäfer aus

Eine Gruppe Menschen stehen für ein Foto zusammenZoombild vorhanden

Forstexpertinnen und -experten beim Austausch zum Borkenkäfer im Haus zur Wildnis

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen lud zum dritten „Runden Tisch – Borkenkäfer“ im Jahr 2023 ein und durften im Haus zur Wildnis des Nationalparkzentrums Bayerischer Wald zu Gast sein.

Über zwei Dutzend Forstexpertinnen und Forstexperten aus den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau sind der Einladung nach Lindberg gefolgt, darunter Försterinnen und Förster der Nationalparkverwaltung, der Forstbetriebe Neureichenau und Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten, der Bayerischen Forstverwaltung (AELF Regen), der Gutsverwaltung Frauenau, der Gutsverwaltung Oberzwieselau, der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, der Waldbesitzervereinigungen Regen und Viechtach sowie des Bayerischen Bauernverbands.

Von der bayernweiten Borkenkäfersituation zur lokalen Situation

Bayernweite Zahlen und Ergebnisse zur Borkenkäfersituation 2023 und zum Borkenkäfermonitoring im Randbereich des Nationalparks wurden in Vertretung für die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft vom Bereichsleiter Forsten (AELF Regen) Christoph Salzmann vorgestellt. Im Anschluss gab es einen Erfahrungsaustausch zum aktuellen Käfergeschehen und eine Einschätzung für den kommenden Herbst, sowie eine Prognose für das Käferjahr 2024 der einzelnen Forstexperten und Forstexpertinnen. Man ist sich einig, der Käfer lässt auch im Herbst nicht nach. Bereichsleiter Forsten Christoph Salzmann fasst zusammen: „Alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer haben große Anstrengungen hinter sich, allerdings können wir aktuell keine Entwarnung geben und der Käfer sollte auch im Herbst weiterhin bekämpft werden.“

Man erwartet weiterhin hohen Druck durch Borkenkäfer

Die Ausgangslage für 2024 ist denkbar schlecht: Hohe Käferpopulation aus diesem Jahr, geschwächte Fichten aufgrund der wiederholten Extremjahre und ein weiter fortschreitender Klimawandel (langandauernde Höchsttemperaturen, Trockenperioden gefolgt von Starkregenereignissen, um nur zwei Beispiel zu nennen) spielen dem Borkenkäfer in die Hände. Die rege Diskussion unter den anwesenden Forstfachleuten zeigt, wie anspruchsvoll das Waldmanagement der Zukunft unter verschärften Bedingungen sein wird.

Langfristiges Ziel: Waldumbau hin zu gemischten Wäldern

Risikoreiche (Fichten)-Holzvorräte senken und auf gemischte (Natur)-Verjüngung für die Zukunft setzten fasst es Gerhard Wilhelm, Forstbetriebsleiter der Freiherr von Poschinger Gutsverwaltung Frauenau, zusammen. Das AELF Regen fügt hinzu: „Ziel ist der Aufbau und Erhalt gesunder, zukunftsfähiger Wälder als Voraussetzung für alle Leistungen, die Wälder erbringen von Holznutzung über Klimaschutz und Biodiversität bis zur Erholung“
Der nächste Runde Tisch ist bereits für März 2024 angesetzt.