Zahlen und Fakten 2022
Land- und Forstwirtschaft in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau

Kühe auf einer Weide mit Bergen im Hintergrund

© AELF Regen

Das Dienstgebiet des Amtes für Ernärung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen umfasst die Landkreise Regen und Freyung- Grafenau.

In den beiden Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau verläuft entlang der Grenze zu Tschechien der Nationalpark Bayerischer Wald. Zusammen mit dem tschechischen Nationalpark Sumava bildet er das größte zusammenhängende mitteleuropäische Waldgebiet, das auch als das "Grüne Dach Europas" bezeichnet wird. Der große Arber, der König des Bayerischen Waldes, ist mit 1456 Metern der höchste Berg des bayerisch-böhmischen Grenzgebirges.

  • Das Dienstgebiet umfasst insgesamt etwa 117.800 Hektar Waldfläche. Davon entfällt ein Gebiet von rund 25.000 Hektar Fläche auf den Nationalpark Bayerischer Wald.
  • 92.800 Hektar Waldfläche und 50.402 Hektar landwirtschaftliche Fläche werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Das entspricht rund 73 Prozent der Fläche des Dienstgebietes.
  • Die beiden Landkreise sind zu über 60 % bewaldet und zählen damit zu den waldreichsten Landkreisen Deutschlands.
  • Das Dienstgebiet ist geprägt durch eine Mittelgebirgslage mit relativ rauem Klima. Der Dauergrünlandanteil liegt bei 82,5 %.
  • In den beiden Landkreisen leben rund 154.000 Einwohner.

Wichtige Kennzahlen unseres Dienstgebietes

  • 17,5 Hektar beträgt die durchschnittliche Betriebsgröße der 2.883 landwirtschaftlichen Betriebe.
  • 50.402 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) bewirtschaften die Betriebe im Dienstgebiet.
  • 82,5 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist Dauergrünland.
  • 28 Kühe (Milch oder Mutterkühe) hält ein kuhhaltender Betrieb im Durchschnitt.
  • 73,6 % der Landwirtinnen und Landwirte führen ihren Betrieb im Nebenerwerb.
  • 72 % aller landwirtschaftlichen Betriebe beteiligen sich an Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen.
  • 4.276 Streuobstbäume werden im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms gefördert.
  • 2,6 Hektar Waldfläche durchschnittlich bewirtschaftet ein privater Waldeigentümer.
  • 197 Betriebe bieten "Urlaub auf dem Bauernhof" an.

Betriebsstruktur

Traktor auf einem Feld

© Sebastian Mautner

Unser Dienstgebiet prägen 2.883 landwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren gesunken. Der Trend zeigt: es gibt immer weniger, dafür größere Betriebe. Inzwischen bewirtschaften 2.883 Betriebe 50.402 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Anzahl der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe
Anzahl der Betriebe und Größe der von ihnen landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) 2022
AnzahlAnteil %LF in Hektar% der LF
Haupterwerb76226,432.29364
Nebenerwerb2.12173,630.99236
Gesamt2.88310050.402100
Ökobetriebe
Anzahl der Ökobetriebe und Größe der von ihnen landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) 2022
AnzahlAnteil %LF in Hektar% der LF
Ökobetriebe20275.31910,6
Anzahl und Größe der Betriebe
Betriebe nach Größenklassen
Größe in HektarAnzahl
Betriebe
Anteil %
Betriebe
Fläche
(ha)
Anteil %
Fläche
0 bis 101.584557.24514
10 bis 307612613.17826
30 bis 5024699.63919
50 bis 100257915.55431
über 100 3514.78610
Gesamt2.88310050.402100

Kulturarten und Flächennutzung

Tortendiagramm Verteilung Grünland/ Ackerland im Dienstgebiet: 82,5 Prozent sind Dauergrünland, 17,5 Prozent Ackerfläche Zoombild vorhanden

Verteilung Grünland/Ackerland 2022

Unsere Region ist geprägt durch einen hohen Grünlandanteil. 82,5 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche besteht aus Dauergrünland und 17,5 % der Fläche wird ackerbaulich genutzt. Die wichtigsten Ackerkulturen sind Mais, Ackerfutter, Weizen und Gerste.
Das Dauergrünland hat eine hohe Nutzungselastizität. Bodengüte, Niederschlag und Nährstoffversorgung variieren teils deutlich. Manche Flächen werden nur ein oder zweimal jährlich gemäht. Diese meist artenreichen Wiesen bieten zahlreichen Insekten und wildlebenden Tierarten Lebensraum und leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Auf den intensiv geführten Flächen können bis zu fünf Schnitte pro Jahr erzielt werden. Je besser die Grundfutterleistung aus Gras, Heu oder Silage, umso weniger Kraftfutter muss zugefüttert werden.
Kulturen auf den Flächen
Das bauen landwirtschaftliche Unternehmen auf den Flächen in unserer Region an:
KulturartHektar
Grünland41.426
Mais4.337
Ackerfutter1914
Gerste1014
Weizen791
Hafer198

Nutztierhaltung

Kuh auf einer Wiese schaut in die Kamera

© AELF Regen

In unserem Dienstgebiet spielt vor allem die Haltung von Rindern eine Rolle. In der Milchproduktion dominiert die Zweinutzungsrasse Fleckvieh. In der Mutterkuhhaltung werden diese häufig mit Limousin gekreuzt. Je nach naturräumlichen Gegebenheiten gibt es jedoch eine Vielfalt an Rinderrassen. Viele Betriebe betreiben Rinderaufzucht. Dazu kommen noch Mastbullen, Mastfärsen, Pferde, Schafe und Ziegen. Auch zahlreiche Legehennen sind in unserem Dienstgebiet vorhanden.
Weitere Nutztiere
Weitere Nutztiere
TierartBetriebe (*ohne gewerbliche Betriebe)Tiere
Rinder gesamt149371.669
Milchkühe, Mutterkühe1.15531.785
Kälber10.149
Weibliche Jungrinder26.035
Männliche Jungrinder3.700
Schweine1291.137
Mutterschafe2043.272
Pferde7493.508
Geflügel gesamt96733.594

Biodiversität

Ein Insekt sitzt auf einer lila Witwenblume

© AELF Regen

Viele Betriebe in unserem Dienstgebiet tragen zum Klima-, Boden- und Gewässerschutz, der Artenvielfalt und zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Sie bewirtschaften ihre Flächen mit Methoden, die über die gute fachliche Praxis und die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. 2022 haben Landwirtinnen und Landwirte Anträge für unterschiedliche Agrarumweltmaßnahmen gestellt, zum Beispiel:
  • 202 Betriebe bewirtschaften 5319 Hektar nach den Kriterien des ökologischen Landbaus.
  • Weitere 1.065 Betriebe mit einer bewirtschafteten Fläche von 16.171 ha nehmen an Maßnahmen zur extensiven Dauergrünlandnutzung mit Verzicht auf mineralische Düngung und flächendeckenden chemischen Pflanzenschutz teil. Sie beschränken sich freiwillig auf eine Obergrenze bei den Großvieheinheiten.
  • Insgesamt nehmen 2.068 Betriebe mit rund 33.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche an Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen teil.

Forsten

Die beiden Landkreise Regen und Freyung-Grafenau sind mit rund 117.800 Hektar zu über 60 % bewaldet und zählen damit zu den waldreichsten Landkreisen Deutschlands. Etwa 26.500 Waldbesitzerfamilien bewirtschaften rund 68.000 ha Privatwald. Zehn Revierförsterinnen und Revierförster des AELF Regen stehen allen Waldbesitzern beratend zur Seite und betreuen auch Schulen im Bereich Waldpädagogik.
Verteilung des Waldbesitzes
 Fläche (Hektar)Anteil
Privatwald68.00058 %
Nationalpark Bayerischer Wald25.00021 %
Bayerische Staatsforsten23.00020 %
Kommunalwald1.8001 %

Baumarten im Wandel

Wald mit Nadel- und Laubbäumen.

© Boris Mittermeier

Nadelholz beherrscht zu rund zwei Drittel die Bergmischwälder in der Region, die Heimat des Baumartendreiklanges Tanne-Fichte-Buche. Der Anteil der Fichte liegt dabei deutlich über 50 Prozent. Tannen bewegen sich bei rund 10 Prozent, Tendenz steigend, Buchen bei rund 20 Prozent.

Erneuerbare Energien

Eine Photvoltaikanlage auf einem Dach
Die bedeutenden erneuerbaren Energien stammen aus Photovoltaik und Wasserkraftanlagen. Damit können rund 45 % des elektrischen Energiebedarfs der beiden Landkreise gedeckt werden.
Verteilung der erneuerbaren Stromproduktion im Dienstgebiet
Verteilung der erneuerbaren Stromproduktion im Dienstgebiet
Art der StromproduktionAnzahlLeistung MWh/JahrAnteil in %
Biomasse6848.60112
Wasserkraft276158.78138
Windkraft141110,02
Photovoltaik13.006208.72650
Gesamt13.364416.219100

Erwerbskombinationen

Kind auf dem Futtertisch füttert eine Kuh mit Heu

© Angelika Warmuth

In beiden Landkreisen betreiben Landwirtinnen und Landwirte Erwerbskombinationen, damit sie sich breiter und sicher gerüstet für die Zukunft aufstellen können. "Urlaub auf dem Bauernhof"- Betriebe bieten Gästebeherbergung auf hohem Niveau mit viel Erlebnispotenzial an. Das bringt für die gesamte Region wirtschaftliche Vorteile.
Alle diese Betriebe wirken als Botschafter für die Landwirtschaft und treten mit der Bevölkerung bestmöglich in Kontakt, um das Bild der reellen Landwirtschaft in die Gesellschaft zu transportieren. Sie werden in zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten weitergebildet und fit gemacht für ihren Weg.
Erwerbskombinationen
Erwerbskombinationen
Art der ErwerbskombinationBetriebe
Urlaub auf dem Bauernhof197
Direktvermarktung52
Programm Erlebnis Bauernhof15

Quellen: Mehrfachantrag 2022, Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen 2022, energymap.info, Homepage Landkreis Regen und Freyung- Grafenau, Nationalpark Bayerischer Wald