Vorbildliche Waldbewirtschaftung
Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth mit Staatspreis ausgezeichnet

Mehrere Personen, einer hält Urkunde in der HandZoombild vorhanden

Die Delegation der Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth bei der Preisverleihung in München mit Forstministerin Michaela Kaniber. Bild: Michael Balk

Große Ehre für die Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth (Gemeinde Perlesreut, Landkreis Freyung-Grafenau): Forstministerin Michaela Kaniber hat sie mit dem „Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung“ ausgezeichnet.

Unter dem Motto „Wir brauchen den Wald – der Wald braucht uns“ würdigt der Staatspreis alle zwei Jahre herausragende Leistungen privater und kommunaler Waldbesitzer, Forstbetriebsgemeinschaften und Jagdgenossenschaften in ganz Bayern. Die Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth setzte sich dabei gegen 64 Mitbewerber durch und überzeugte die Jury mit ihrer langjährigen, nachhaltigen Waldpflege. Ministerin Michaela Kaniber lobte in ihrer Festansprache: „Sie pflanzen klimatolerante Bäume, pflegen Zukunftswälder, setzen sich für waldverträgliche Wildbestände ein und vermarkten den klimafreundlichen Rohstoff Holz. Damit leisten Sie einen unverzichtbaren Beitrag für die grüne Lunge unserer Heimat und damit für alle Menschen in Bayern.“

Nachhaltige Waldpflege und gemeinschaftliches Engagement

Auch Wolfgang Kreuzer, Abteilungsleiter Bereich Forsten in Waldkirchen, betonte die Besonderheit der Auszeichnung: „Die Waldbesitzer in Rentpoldenreuth zeigen, wie man durch gegenseitige Unterstützung und Rücksichtnahme auch bei ungünstiger Flächenausformung nachhaltig wirtschaften kann und mit gemeinsamer Planung den Wald widerstandsfähig macht.“ Revierförsterin Sandra Prent, die die Gemeinschaft seit 20 Jahren begleitet, freut sich mit den Preisträgern: „Durch gezielte Pflege und Waldumbau haben mittlerweile zwei Generationen aus ehemaligen Fichtenmonokulturen stabile Mischbestände geschaffen, die Extremwetter und Schädlingen trotzen.“ Seit den 1990er Jahren setzen die Rentpoldenreuther dabei auf Naturverjüngung und die Pflanzung heimischer Mischbaumarten, insbesondere der Tanne.

Vielfalt und Zusammenarbeit im Bergmischwald

Mehrere Personen vor dem Ortsschild RentpoldenreuthZoombild vorhanden

Stolze Waldbesitzer der Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth mit Abteilungsleiter Wolfgang Kreuzer (links) und Revierförsterin Sandra Prent (rechts). Bild: Tobias Hase

Die beeindruckenden 87,3 Hektar Bergmischwald mit 20 verschiedenen Baumarten sind gerade im Herbst ein echter Blickfang – das Landschaftsbild gleicht einer Postkarte. Die Besitzgrößen der beteiligten Waldbesitzer reichen von 3,2 bis 25 Hektar und zeigen, dass auch kleinere Eigentümer den Waldumbau in Bayern aktiv mitgestalten. Acht Waldeigentümer und vier Austrägler arbeiten eng mit der Waldbesitzervereinigung Freyung-Grafenau w.V. zusammen. Diese Form des Zusammenschlusses bietet vor allem kleinen Waldbesitzenden Vorteile, um sich gemeinsam auf dem hart umkämpften Holzmarkt behaupten zu können.

Starker Zusammenhalt als Erfolgsfaktor

Wolfgang Meindl, Sprecher der Gemeinschaft und treibende Kraft des Projekts, betont: „Trotz zahlreicher Grundstücksgrenzen gibt es keine Konflikte. Unser Zusammenhalt ist unser größter Schatz.“ Sein Interesse am Wald und an den neuesten Entwicklungen in der Forstwirtschaft ist ungebrochen – und auch die anderen Preisträger teilen diese Begeisterung. Das Engagement der Dorfgemeinschaft Rentpoldenreuth strahlt buchstäblich über die Dorfgrenzen hinaus und ist ein Vorbild für nachhaltige Waldbewirtschaftung in ganz Bayern.